Diabetes ist eine komplexe Erkrankung, die nicht nur den Blutzucker beeinflusst, sondern auch das Herz und die Nieren beanspruchen kann. In diesem Zusammenhang gewinnt der Salzkonsum eine besondere Bedeutung, da er nicht nur den Blutdruck beeinflusst, sondern auch direkte Auswirkungen auf die Organe hat. Besonders für Menschen mit Diabetes sind diese Auswirkungen von großer Relevanz.
Das Herz im Fokus: Bluthochdruck und Herzgesundheit
Einer der alarmierenden Effekte von zu viel Salz betrifft das Herz. Diabetes-Patienten tragen bereits ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, und ein übermäßiger Salzkonsum verstärkt dieses Risiko. Durch die Erhöhung des Blutdrucks wird das Herz stärker belastet. Langfristig kann dies zu einer Verdickung des Herzmuskels und einer verminderten Pumpfunktion führen, was das Risiko für Herzinsuffizienz erhöht.
Eine neue Studie verdeutlicht, dass eine Reduktion des Salzkonsums bei Diabetes-Patienten nicht nur den Blutdruck senken kann, sondern auch vergleichbare Effekte wie eine medikamentöse Bluthochdrucktherapie haben kann. Diese Ergebnisse betonen die Bedeutung einer bewussten Kontrolle des Salzkonsums, um das Herz vor zusätzlichen Belastungen zu schützen.1
Diabetes und Salz – Herz unter Druck
Diabetes Patienten sind bereits mehr Risiken ausgesetzt, wenn es um ihre Gesundheit geht. Jedoch kann ein erhöhter Salzkonsum diese Risiken noch begünstigen. Einer der bekanntesten Auswirkungen von zu viel Salz ist die Erhöhung des Blutdrucks. Dieser belastet das Herz und die Blutgefäße, außerdem steigen die Risiken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Eine Überbelastung des Herzens kann schwere Auswirkungen haben, da das Herz gegen einen höheren Widerstand pumpen muss, was auf längere Sicht zu einer erheblichen Verdickung des Herzmuskels und einer vermindherten Pumpfunktion führen kann. Dadurch erhöht sich das Risiko für eine Herzinsuffizienz.2
Bei dieser Erkrankung wäre das eigene Herz nicht mehr in der Lage ausreichend Blut zu pumpen, um den Körper zu versorgen.
Bereits bekannt ist, dass Diabetes-Patienten ein erhöhtes Risiko für Schlaganfälle haben – dieses Risiko kann durch einen zu einen hohen Salzkonsum weiter steigen. Der erhebliche Risikofaktor hierbei ist ein zu hoher Bluthochdruck. Dieser führt zu einer Belastung der Blutgefäße und dies kann wiederum zu einer Arterienverkalkung führen.
Die Nieren im Visier: Nierenschäden und Mikroalbuminurie
Für Menschen mit Diabetes ist das Nierenrisiko erhöht, und zu viel Salz kann dieses Risiko weiter steigern. Die Nieren spielen eine entscheidende Rolle bei der Salzregulation im Körper, und ein hoher Salzkonsum kann zu Bluthochdruck führen, der wiederum die Nieren schädigt.
Wir bleiben beim Bluthochdruck. Denn ein chronisch hoher Bluthochdruck kann die Blutgefäße in den Nieren schädigen, was sich auf die Nierenfunktion auswirkt und diese verringern kann.3
Zu hoher Salzkonsum ist ein großer Risikofaktor für Bluthochdruck, welcher bei Diabetes Patienten ohnehin häufig ein Problem ist.
Es hat sich gezeigt, dass eine Reduktion des Salzkonsums bei Diabetes-Patienten nicht nur den Blutdruck senken kann, sondern auch positive Auswirkungen auf die Nieren hat.4
Die Nieren von Diabetes Patienten sind bereits einer Belastung ausgesetzt, ein zu hoher Salzkonsum kann zusätzlich zu einer Flüssigkeitsretention führen, welches sich erneut auf den Blutdruck auswirken kann. Dieser belastet nicht nur das Herz, sondern auch die Nieren. Dies kann zu einer Beschleunigung von Nierenschäden führen.
Ebenfalls für Nierenschäden entscheidend ist die Albuminausscheidung über den Urin. Albumin ist ein Protein, welches normalerweise im Blutsystem des Körpers bleiben sollte und nicht in den Urin gelangen sollte. Jedoch kann eine hohe Salzzufuhr zu einer erhöhten Ausscheidung über den Urin führen und die Nieren besonders belasten.
Das Risiko für Nierenerkrankungen demnach bereits schon sehr erhöht, dazu zählt auch Risiko für diabetische Nephropathie. Die Nieren müssen härter arbeiten, um das überschüssige Salz zu filtern, dies kann die glomeruläre Filtrationsrate beeinträchtigen, welche die Nierenfunktion misst.
Empfehlungen für eine Salzarme Ernährung bei Diabetes
Neuste Studienergebnisse plädieren für einen Salzkonsum von unter 5 Gramm pro Tag, was gängigen Empfehlungen entspricht.5 Eine ausgewogene Ernährung, die arm an verarbeiteten Fertigprodukten ist kann dazu beitragen den Salzkonsum zu verringern, außerdem gibt es noch weitere Tipps die dabei helfen können.
Quellen
- Reduzierte Salzaufnahme zur Prävention einer diabetischen Nierenerkrankung • DGP (deutschesgesundheitsportal.de)
- Diabetes as a risk factor for heart failure in women and men: a systematic review and meta-analysis of 47 cohorts including 12 million individuals | Diabetologia (springer.com) S.1552
- Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ). Bluthochdruck – Was hat Salz mit dem Blutdruck zu tun?; 2023. Verfügbar unter: https://www.patienten-information.de/patientenblaetter/bluthochdruck-salz.
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