Diabetes mellitus ist eine komplexe und chronische Erkrankung, die nicht nur physische, sondern auch psychische Herausforderungen mit sich bringt. Oft gehen Diabetes und psychische Störungen Hand in Hand und können sich gegenseitig negativ beeinflussen, was den Krankheitsverlauf erheblich beeinträchtigen kann. In der modernen Medizin wird daher zunehmend die Rolle von Psychodiabetologen anerkannt, die eine wichtige Rolle bei der Behandlung dieser Patientengruppe spielen.
Diabetes und seine Herausforderungen
Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselstörung, die zu erhöhten Blutzuckerwerten führt, entweder aufgrund eines Mangels an Insulin oder einer verminderten Insulinwirkung. Unbehandelt kann Diabetes zu schwerwiegenden Komplikationen wie Gefäß- und Nervenschäden, Durchblutungsstörungen, Geschwüren und einer erhöhten Sterblichkeitsrate durch Herzinfarkt, Schlaganfall und Unterzuckerung führen. Die beiden häufigsten Formen sind Typ-1– und Typ-2-Diabetes, wobei Typ-2-Diabetes die häufigste Form ist und oft durch Lebensstilfaktoren beeinflusst wird.1
Um unangenehme Folgeerkrankung zu vermeiden, kann es auch von entscheidender Bedeutung sein, auf eine ausreichende Versorgung mit Vitamin B1 (Thiamin) zu achten. Dieses lebenswichtige Vitamin spielt eine zentrale Rolle im menschlichen Körper und unterstützt maßgeblich die gesunde Funktion des Nervensystems. Vitamin B1 kann aufgrund seiner wasserlöslichen Beschaffenheit nur bedingt vom Körper gespeichert werden. Allerdings ist es an vielen wichtigen körpereigenen Prozessen beteiligt, weshalb es wichtig ist, kontinuierlich auf eine ausreichende Versorgung zu achten, um Folgeerkrankungen präventiv entgegenzuwirken.
Die Therapie des Typ-2-Diabetes erfolgt oft in mehreren Schritten, beginnend mit Änderungen des Lebensstils wie Ernährungsumstellung, Bewegung und Stressmanagement. Wenn diese Maßnahmen nicht ausreichen, werden Medikamente verschrieben, und in fortgeschrittenen Fällen kann Insulin erforderlich sein. Diese Therapie erfordert jedoch ein hohes Maß an Selbstmanagement, Disziplin und Engagement seitens des Patienten über viele Jahre hinweg.2
Psychische Störungen und ihre Auswirkungen
Diabetespatienten sind häufig auch von psychischen Problemen wie Depressionen, Angststörungen und Essstörungen betroffen. Diese können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und das Selbstmanagement der Krankheit erschweren. Depressive Diabetiker zeigen oft eine geringe Compliance, nehmen ihre Medikamente unregelmäßig ein und haben ein erhöhtes Risiko für diabetesbedingte Komplikationen und eine erhöhte Sterblichkeitsrate.
Die Behandlung von Diabetespatienten mit komorbiden psychischen Störungen erfordert daher einen multidisziplinären Ansatz, der medizinische und psychotherapeutische Maßnahmen kombiniert. Psychodiabetologen spielen hierbei eine entscheidende Rolle.
Die Rolle von Psychodiabetologen
Psychodiabetologen sind spezialisierte Psychotherapeuten, die eine Zusatzausbildung im Bereich Diabetes absolviert haben. Sie arbeiten eng mit Ärzten, Psychologen und anderen Fachkräften zusammen, um Diabetespatienten mit psychischen Problemen zu unterstützen.3 Ihre Aufgaben umfassen die Entwicklung individueller Behandlungspläne, die Motivation und Schulung der Patienten sowie die Vermittlung von Bewältigungsstrategien und Verhaltensänderungen.
Psychodiabetologen können psychopharmakologische, psychoedukative, psychotherapeutische und telemedizinische Ansätze verwenden, um ihren Patienten zu helfen. Sie fördern die Autonomie und das Selbstmanagement der Patienten und helfen ihnen dabei, die Herausforderungen des Diabetes besser zu bewältigen.
Moderne Technologien zur Unterstützung
Zusätzlich zu traditionellen Therapiemethoden können moderne Technologien wie Apps eine wertvolle Unterstützung für Diabetespatienten sein. Es gibt eine Vielzahl von Apps, die speziell für Personen mit Diabetes und psychischen Problemen entwickelt wurden. Sie können auch zur Steuerung von Glukoseüberwachungssystemen und Insulinpumpen verwendet werden und ermöglichen es den Patienten, ihre Gesundheitsdaten mit ihren Ärzten zu teilen. Außerdem können solche technischen Helfer auch für mehr Ruhe und Entspannung im Alltag der Betroffenen sorgen.
Quellen
Fußnoten
- Negrato, C. A. et al. (2013): Periodontal disease and diabetes mellitus. In: Journal of Applied Oral Science, Vol. 21(1), S. 1-12. ↩︎
- Gonzalez JS, Shreck E, Psaros C, Safren SA: Distress and type 2 diabetes-treatment adherence. Health Psychology 2015; 34 (5): 505–13. ↩︎
- Petrak F, Herpertz S: Psychodiabetologie. Psychotherapeut 2019; 64 (6): 489–508 ↩︎
weitere Quellen
- Burns RJ, Deschênes SS, Schmitz N: Associations between coping strategies and mental health in individuals with type 2 diabetes. Health Psychology 2016; 35 (1): 78–86.
- Deutsche Diabetes Gesellschaft et al. (2019): Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2019. Die Bestandsaufnahme. Kirchheim Verlag.
- Esefeld, K. et al. Diabetes, Sport und Bewegung. Diabetologie 2020; 15(Suppl 1):S148–155.
- Gonzalez JS, Shreck E, Psaros C, Safren SA: Distress and type 2 diabetes-treatment adherence. Health Psychology 2015; 34 (5): 505–13.
- Leitlinie der Bundesärztekammer, der kassenärztlichen Bundesvereinigung und der Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften: Patienten-Leitlinie zur nationalen Versorgungs-Leitlinie Diabetes. Schäden an der Netzhaut. Vorbeugen und behandeln. )
- Landgraf R, Aberle J, Birkenfeld AL et al. Therapie des Typ-2-Diabetes. Diabetologie 2020; 15(Suppl 1): S65–S92.