Vitamine und Mineralstoffe sind für Ihre Gesundheit essenziell wichtig. Gesunde Menschen decken ihren Bedarf idealerweise mit einer ausgewogenen Ernährung und einer gesunden Lebensweise – in der Realität ist dies allerdings oft nicht der Fall. Bei einigen Personengruppen, dazu zählen auch Diabetiker, ist das Risiko eines Vitaminmangels zudem deutlich höher als bei Menschen mit gesundem Stoffwechsel.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Diabetiker haben oft einen erhöhten Vitaminbedarf. Ein Mangel kann zu Komplikationen führen.
- Vor allem die Versorgung mit Folsäure und den Vitaminen C, D und B12 sollte bei Diabetes kontrolliert werden.
- Vitamin D gilt bei Diabetes Typ 1 und 2 als wichtiger Aspekt für die Therapie und Prävention.
- Eine Supplementierung von Vitamin D kann bei Typ-1-Diabetes möglicherweise die noch vorhandenen Insulin-produzierenden Betazellen schützen.
- Diabetiker vom Typ 2 wiesen in Studien nach der Einnahme von Vitamin D eine geringere Insulinresistenz auf.
- Auch die Spiegel von Vitamin C und B-Vitaminen sind bei Diabetes häufig zu niedrig. Eine Supplementierung sollte jedoch grundsätzlich unter ärztlicher Aufsicht stattfinden.
Diabetes und das Sonnenhormon Vitamin D
Ein Vitaminmangel kann bei Patient mit Diabetes mellitus schneller entstehen als bei gesunden Menschen, da sie einen höheren Bedarf an bestimmten Vitaminen haben. Aufgrund der veränderten Stoffwechsellage steigt bei ihnen zudem das Risiko für Komplikationen. Leiden Sie an Diabetes, sollten Sie Ihren Vitaminspiegel daher regelmäßig testen lassen. Vor allem die Deckung des Bedarfs an Vitamin C, Folsäure, Vitamin D und Vitamin B12 gilt bei Diabetes als kritisch.
Wissenschaftler interessieren sich seit einiger Zeit besonders dafür, wie sich Vitamin D bei Diabetes auswirkt. Vitamin D ist an zahlreichen Prozessen im Körper beteiligt, darunter am Knochenstoffwechsel und am Immunsystem. Genau genommen handelt es sich nicht um ein Vitamin, sondern um eine Hormonvorstufe. Ein Vitamin-D-Mangel ist weit verbreitet. Es wird vermutet, dass eine Unterversorgung mit Vitamin D mit zahlreichen Erkrankungen in Verbindung steht und ein Risikofaktor für die Entstehung von Diabetes Typ 1 ist. Das würde erklären, warum die Zahl der Erkrankten besonders in den Industrieländern stark ansteigt: Im Unterschied zu anderen Vitaminen wird Vitamin D nicht über die Nahrung aufgenommen, sondern durch Sonneneinstrahlung auf der Haut vom Körper gebildet.
Vitamin-D-Mangel: Bei Diabetes überdurchschnittlich häufig
Im Zusammenhang mit Diabetes gilt Vitamin D bei der Prävention und Therapie als wichtiger Faktor. Studien zeigten, dass Patient mit Typ-1-Diabetes häufig einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel haben. Bei einem Diabetes mellitus wird die Knochenmasse deutlich schneller abgebaut als bei gesunden Menschen. Eine ausreichende Versorgung kann dem nicht nur entgegenwirken, sondern nach Meinung von Forscher sogar die Produktion und Wirkung von Insulin verbessern.
Durch einen Autoimmunprozess, bei dem Betazellen der Bauchspeicheldrüse zerstört werden, entsteht Typ 1 Diabetes. Vitamin D in seiner hormonaktiven Form Calcitrol wirkt regulierend auf das Immunsystem und kann so möglicherweise die noch vorhandenen Zellen schützen. Dass ein Vitamin-D-Mangel einem Typ-1-Diabetes vorauszugehen scheint, könnte bereits auf eine Reaktion des Immunsystems hinweisen.
Studien zeigen, dass Diabetiker vom Typ 2 nach einer Supplementierung mit Vitamin D eine bessere Glucosetoleranz sowie eine geringere Insulinresistenz aufweisen. Laut der Ludwigshafener LURIC-Studie haben Patient mit Metabolischem Syndrom, die einen hohen Vitamin-D-Spiegel aufweisen, eine um 80 Prozent geringere Sterblichkeitsrate.
Vor allem auch bei Kindern mit Übergewicht und Prädiabetes sollten Sie den Vitamin-D-Spiegel regelmäßig testen, um das Risiko für eine Insulinresistenz, das Metabolische Syndrom und einen Typ-2-Diabetes zu senken. Es ist allerdings nicht bewiesen, dass die Versorgung mit Vitamin D das Fortschreiten eines Prädiabetes stoppt: Die Ergebnisse einer Studie am Tufts Medical Center in Boston zeigten keinen Unterschied zur Placebogruppe.
Die Bedeutung weiterer Nährstoffe bei Diabetes: Vitamin B, C & Co.
Ein weiteres Vitamin, das bei Diabetes wichtig ist, ist das Vitamin C. Im Vergleich zu gesunden Menschen weisen Diabetiker eine deutlich schlechtere Versorgung mit diesem Vitamin auf. Laut der EPIC-Norfolk-Studie steht der Vitamin-C-Spiegel in engem Zusammenhang mit dem HbA1c-Wert: Patienten mit einem HbA1c-Wert von sieben Prozent oder weniger hatten einen deutlich höheren Vitamin-C-Spiegel als jene mit einem Wert von mehr als sieben Prozent. Da Sie als Diabetiker*in mehr oxidativem Stress ausgesetzt sind und weil bei Diabetes der Vitamin-C-Metabolismus gestört ist, kann eine Supplementierung sinnvoll sein.
Die B-Vitamine sind unter anderem wichtig für den Energie- und Kohlenhydratstoffwechsel, die Blutbildung sowie die Funktion von Herz und Nerven. Diabetiker haben aufgrund einer gestörten Nierenfunktion oder wegen der Einnahme bestimmter Medikamente häufig einen Mangel an diesen wasserlöslichen Vitaminen. Vor allem, wenn Sie Metformin und Protonenpumpenhemmer einnehmen, kann Ihr Bedarf an Folsäure und Vitamin B12 bei Diabetes erhöht sein. Bei der Behandlung von Polyneuropathie, einer typischen Folgeerkrankung, ließen sich durch die Supplementierung mit B-Vitaminen Schmerzen und Taubheitsgefühle lindern und die Nervenleitungsgeschwindigkeit verbessern.
Kanadische Forscher warnten in einer Studie jedoch vor einer hohen Dosierung von Vitamin B bei Diabetes, da sich bei nierengeschädigten Patienten die Nierenfunktion verschlechtern kann. Sie sollten eine Supplementierung daher stets nur unter ärztlicher Aufsicht durchführen. Zur Ergänzung der ärztlichen Therapie eignen sich beispielsweise Präparate auf Basis des Jambulbaums.