Der Laborwert HbA1c (Glycohämoglobin) bildet Zuckermoleküle ab, die an den roten Blutfarbstoff Hämoglobin gebunden sind. Von einem HbA1c-Normwert ist die Rede, wenn das Glycohämoglobin weniger als sechs Prozent des Gesamthämoglobins ausmacht. Fällt der Anteil höher aus, besteht der Verdacht auf Diabetes.
Das Wichtigste auf einen Blick
- HbA1c bildet das sogenannte Glycohämoglobin ab: eine Form des roten Blutfarbstoffs, die an Zuckermoleküle gebunden ist.
- Umgangssprachlich ist beim HbA1c-Wert auch vom Langzeitzucker die Rede.
- Der HbA1c-Normwert liegt zwischen 28 und 38 Promille, was am gesamten Blutfarbstoff einen Anteil von vier bis sechs Prozent entspricht.
- Während der Langzeitblutzucker für die Verlaufskontrolle des Diabetes relevant ist, spielt zur Diagnose der Nüchternblutzucker die Hauptrolle.
- Für den Nüchternblutzucker gelten Werte zwischen 65 und 100 Milligramm pro Deziliter als Normalwert, während Patienten mit Diabetes Werte von mindestens 126 haben.
- Indem Diabetiker bestimmte HbA1c-Zielwerte einhalten, reduzieren sie das Risiko von Folgeerkrankungen.
Was ist HbA1c? Normalwert und seine Bedeutung
Bei Diabetes führt Insulinmangel oder Insulinresistenz dazu, dass der Körper zu wenig Zucker in Form von Glukose aus dem Blut aufnimmt. Die daraus entstehende Überzuckerung des Bluts zeigt sich in einem hohen Glycohämoglobinwert. Bei Glycohämoglobin handelt es sich um den roten Blutfarbstoff, der an Zuckermoleküle gebunden ist und bei der Diagnostik sowie der Verlaufskontrolle eines Typ-2-Diabetes als HbA1c-Wert aus Ihrem Vollblut bestimmt wird.
Wie hoch ist der HbA1c-Wert bei gesunden Menschen?
Der Normwert für HbA1c ist der Anteil des Glycohämoglobins am Gesamtblutfarbstoff in einem gesunden Körper. Er liegt bei gesunden Menschen zwischen vier und sechs Prozent (28 und 38 Promille).
Sind dagegen mehr als 6,5 Prozent Ihres Blutfarbstoffes an Zucker gebunden, ist Ihr Blut überzuckert. Mit diesem Prozentsatz überschreitet Ihr HbA1c-Wert den Normbereich weit genug, um einen Verdacht auf Diabetes nahezulegen. Allerdings gilt auch: Wenn Ihr HbA1c-Wert normal ist, schließt das eine Zuckerkrankheit nicht unbedingt aus.
Auch niedrige Werte sind für Diabetes-Patienten nicht ungewöhnlich. Bei zusätzlichen Erkrankungen wie einer metabolischen Störung, bestimmten Blutkrankheiten oder Nährstoffmangelerscheinungen kann der HbA1c-Wert den Normbereich beispielsweise unterschreiten.
Blutzuckermanagement mit persönlichem HbA1c-Zielwert
Weicht der gemessene HbA1c-Wert vom Normwert ab, ist dies ein Indikator dafür, dass das Blutzuckermanagement verbessert werden muss. Je besser die Behandlung Ihren Blutzucker stabilisiert, desto günstiger der Verlauf Ihres Diabetes.
Dadurch sinkt das Risiko für Folgeerkrankungen wie Nerven- oder Organschäden. Insofern besteht ein Zusammenhang zwischen dem Langzeitzucker und Komplikationen des Diabetes, wobei letztere sowohl bei Unter- als auch Überschreitung des HbA1c-Normalwerts vorkommen können.
In der Verlaufskontrolle Ihres Diabetes gibt der Langzeitzucker Ihre durchschnittlichen Blutzuckerwerte der vergangenen 90 Tage wieder. Allerdings erlaubt der Wert keine Rückschlüsse auf Unterzucker (Hypoglykämie); er bildet lediglich langanhaltenden Überzucker (Hyperglykämie) ab. Als alleiniger Marker zur Einschätzung Ihrer Blutzuckereinstellung eignet sich der Indikator daher nur bedingt.
Idealerweise wird Ihr Langzeitzucker alle drei Monate gemessen. Dieser Zeitraum entspricht der Lebensdauer eines roten Blutkörperchens. Ihr HbA1c-Zielwert ist in diesem Fall nicht etwa mit dem HbA1c-Normalwert bei gesunden Personen gleichzusetzen, sondern entspricht einer ärztlich bestimmten Größe. Die Festsetzung Ihres Zielwerts hängt unter anderem davon ab, ob Sie an Diabetes Typ 1 oder Typ 2 leiden.
Von einer erfolgreichen Diabetes-Behandlung ist dann die Rede, wenn Ihr Wert sieben Prozent oder weniger beträgt. Erreichen Sie diese Zielwerte für HbA1c, sinkt Ihr persönliches Risiko für Spätfolgen des Diabetes.
Bei erhöhten Werten sieht ein professionelles Blutzuckermanagement Ernährungsanpassungen und andere Maßnahmen zur Senkung des Langzeitzuckers vor. Experten raten aber davon ab, die Werte drastisch zu senken, da dies laut einer Studie die Mortalität erhöhen kann.
Trotz Zuckerschwankungen ein HbA1c-Wert im Normbereich?
Aus Ihrem Langzeitzuckerwert können Sie Ihren durchschnittlichen Blutzuckerspiegel in Milligramm pro Deziliter ermitteln. Hierzu multiplizieren Sie Ihren prozentualen Glycohämoglobin-Wert mit 33,3 und ziehen davon 86 ab (Durchschnittlicher Blutzuckerspiegel = 33,3 x HbA1c in % – 86).
Bei einem HbA1c-Wert unter sieben Prozent und einem durchschnittlichen Blutzuckerspiegel um die 154 Milligramm pro Deziliter liegt bereits ein geringes Risiko für schwere Folgeschäden der Diabetes vor. Beträgt Ihr Langzeitzucker bei einem Durchschnittsblutzucker um die 126 Milligramm pro Deziliter sechs Prozent, sinkt Ihr Folgeerkrankungsrisiko noch drastischer.
Trotz dieser Erkenntnisse lassen die ermittelten HbA1c-Werte keine verlässlichen Aussagen darüber zu, wie stark Ihre Zuckerwerte pro Tag schwanken. Aussagekräftiger als ein bestimmter Normwert für HbA1c ist laut vielen Experten die Dauer, die Sie als Diabetiker in Hypo- sowie Hyperglykämie verbringen. Daher sind die regelmäßige Zuckermessung und deren Dokumentation unerlässlich.
Abweichungen von Ihrem individuellen HbA1c-Zielwert können also auf falsche Dosierung, Einnahmefehler oder ungünstige Ernährungsgewohnheiten hinweisen. Aber nicht einmal ein HbA1-Normalwert ist Garant für eine ideale Blutzuckereinstellung.
Quellen
- d-journal
- American Diabetes Association (2010): Executive Summary: Standards of Medical Care in Diabetes 2010. In: Diabetes Care. 33 (Supplement 1), S. S4–10. Unter: doi:10.2337/dc10-S004.
- Berg, J.M. et al (2007): Biochemie. München: Spektrum Elsevier.
- Böhm, Bernhard et al. (1995): Diabetes-Handbuch. Berlin: Springer.
- Dreyer, Manfred et al. (2014): Gut leben mit Typ-1-Diabetes: Arbeitsbuch zur Basis-Bolus-Therapie. München: Elsevier, Urban & Fischer.
- Fankhauser, Brigitte (2018): HbA1c – Wichtigster Aspekt der Blutzuckereinstellung oder veraltetes Messinstrument? Unter:
- Gerstein, H. C. et al. (2008): Effects of intensive glucose lowering in type 2 diabetes. In: N. Engl. J. Med, Bnd 358 Nr. 24, S. 2545–2559. Unter: doi:10.1056/NEJMoa0802743
- Gotto Jr., A. M. et al. (2011): Long-Term Effects of Intensive Glucose Lowering on Cardiovascular Outcomes. In: N Engl J Med 364, S. 818–828. Unter: DOI: 10.1056/NEJMoa1006524
- Gough, Stephen et al. (Hrsg.) (2010): HbA1c in Diabetes: Case studies using IFCC units. Weinheim: Wiley.
- Himmelfarb, Jonathan & Sayegh, Mohamed H. (2010): Chronic Kidney Disease, Dialysis, and Transplantation. München: Elsevier Health Sciences.
- Kellerer, Monika & Matthae (2012): Folgeerkrankungen bei Diabetes mellitus: pocket guideline, basierend auf Nationalen VersorgungsLeitlinien (NVL) und S3-Leitlinien folgender Gesellschaft: Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG). Grünwald: Börm Bruckmeier.
- Kihm, Lars & Nawroth, Peter (2018): Diabetes-Therapie – informiert entscheiden: Patientenzentriertes und fallbasiertes Vorgehen über Leitlinien hinaus. Berlin: Springer.
- Mehnert, Helmut (2003): Diabetologie in Klinik und Praxis. Stuttgart: Thieme.
- Müller, M. J. (2006): Ernährungsmedizinische Praxis: Methoden – Prävention – Behandlung. Berlin: Springer.
- Nathan, D.M. et al. (1984): The Clinical Information Value of the Glycosylated Hemoglobin Assay. In: N Engl J Med, 310, S. 341–346. Unter: doi: 10.1056/NEJM198402093100602
- Reinauer, Hans & Scherbaum, Werner A. (2009): Diabetes mellitus: Neuer Referenzstandard für HbA1c. Deutsches Ärzteblatt. Unter: https://www.aerzteblatt.de/archiv/64316/Diabetes-mellitus-Neuer-Referenzstandard-fuer-HbA1c
- Sauer, H. (2013): Diabetestherapie. Berlin: Springer.
- Schatz, Helmut (Hrsg.) (2001): Diabetologie kompakt. Grundlagen und Praxis. Stuttgart: Thieme.
- Spencer, Nathan (2019): How to lower your HbA1c: Professional diabetes management and blood sugar control. Good Spencer.
- Wormer, Dr. med. Eberhard J. (2017): Diabetes. Kompakt-Ratgeber: Symptome und Ursachen – Testverfahren und Therapien – wirksame Selbsthilfemaßnahmen. Murnau: Mankau.
- Müller-Nothmann, Sven David & Weißenberger, Christiane (2010): Ernährungsratgeber Diabetes: Genießen erlaubt. Hannover: Schlüttersche.
Glycowohl: Pflichttext & 1) 2) 3)
1) V. Vikrant et al., J.Ethnopharmacol.,76 (2001), H. Syama et al., J Food Process Preserv., 42 (2018) 2) S. Mandal et al., Methods Find.Exp.Clin.Pharmacol.,30 (2008) 3) Vorstufe / Vorstadium des Diabetes mellitus
Pflichttext: Glycowohl®. Wirkstoffe: Syzygium cumini Urtinktur. Anwendungsgebiete: Die Anwendungsgebiete leiten sich von den homöopathischen Arzneibildern ab. Dazu gehört: Verwendung als Zusatzmittel bei Zuckerkrankheit. Enthält 70 Vol.-% Alkohol. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in ihrer Apotheker. Heilpflanzenwohl GmbH • Helmholtzstraße 2-9 • 10587 Berlin.