Diabetes: Ursachen von Diabetes Typ 1 und 2
Diabetes Typ 1 ist eine Autoimmunkrankheit, die nach dem derzeitigen wissenschaftlichen Stand nicht heilbar ist. Diabetes Typ 2 ist vor allem eine ernährungsbedingte Krankheit. Weitere Ursachen sind Lärmbelastung, Stress und Schlafstörungen. Ein ausgewogener Lebensstil kann das Risiko für Diabetes Typ 2 mindern.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Typ-1-Diabetes: Entstehung oft im Kindes- und Jugendalter durch Mangel des Hormons Insulin (insulinabhängiger Diabetes mellitus)
- Versagen der Körperzellen in der insulinproduzierenden Bauchspeicheldrüse
- Bisher nicht heilbar
- Ursachen: Autoimmunreaktion, Erbanlagen
- Die genauen Hintergründe sind teilweise unbekannt und werden noch erforscht
- Typ-2-Diabetes: Entstehung oft im höheren Alter aufgrund einer verminderten Sensibilität der Körperzellen für Insulin (Insulinresistenz)
- Hauptursachen: Erbliche Veranlagung, Übergewicht, Bewegungsmangel, Stress, Schlafstörungen
- Behandlung Typ-1-Diabetes: intensivierte-konventionelle Insulintherapie (ICT) und Insulinpumpentherapie
- Behandlung Typ-2-Diabetes: Änderung des Lebensstils und Medikamenteneinnahme
Wie entsteht Diabetes Typ 1? Diabetes durch Autoimmunreaktion
Typ-1-Diabetes ist eine Autoimmunreaktion: Die Abwehrzellen des Immunsystems greifen die Beta-Zellen an, die das Hormon Insulin produzieren, und zerstören sie. Die Beta-Zellen befinden sich in der Bauchspeicheldrüse, die zwischen Magen, Leber und Milz liegt.
Zu Beginn der Erkrankung, die im Regelfall vor dem 40. Lebensjahr und meistens im Kindes- oder Jugendalter ausbricht, verläuft die Autoimmunreaktion ohne jegliche Symptome. Mittels einer Blutuntersuchung lässt sich die Erkrankung bereits Monate und sogar Jahre vor dem Ausbruch feststellen.
Ursachen von Diabetes Typ 1
Die Ursachen von Typ-1-Diabetes sind noch nicht umfassend erforscht. Bisher ist unbekannt, warum das Immunsystem bei einer Diabetes-Typ-1-Erkrankung körpereigenes Gewebe angreift.
Für den Ausbruch der Zuckerkrankheit spielen vermutlich genetische Faktoren und bestimmte Umwelteinflüsse eine Rolle. Da diese angenommenen Ursachen für Diabetes Typ 1 noch nicht ausreichend belegt sind, konnten bislang noch keine entsprechenden Therapien entwickelt werden, mit denen sich die Krankheit bestenfalls heilen ließe.
Wie entsteht Diabetes Typ 2? Diabetes durch Lärmbelastung
In der Schweizer Bevölkerungsstudie wurde der Zusammenhang zwischen Typ-2-Diabetes und verkehrsbedingter Umweltbelastung anhand der Komponenten Fluglärm, Straßenlärm und Schienenverkehrslärm sowie Luftverschmutzung mit Stickstoffdioxid genauer untersucht.
Hierfür wurden rund 2.650 Probanden über einen Zeitraum von acht Jahren beobachtet, und zwar vor allem mit Blick auf die Lärmbelastung, denen sie am Tag, am Abend und in der Nacht ausgesetzt waren.
Die Studie belegt, dass Menschen, die dauerhaft Verkehrslärm und schwerer Luftverschmutzung ausgesetzt sind, schneller an Diabetes Typ 2 erkranken. Eine Lärmbelastung durch Fluglärm wirkte sich auf die Probanden am gravierendsten aus. Im Verlauf der Studie erkrankten etwa 4,2 Prozent der Probanden an Diabetes mellitus.
Wie entsteht Diabetes Typ 2? Diabetes durch Schlafstörungen
Chronische Schlafstörungen können die Entstehung von Diabetes mellitus begünstigen. Ein gesunder Schlaf dauert etwa 8,22 Stunden, im Regelfall wachen wir ausgeruht auf und starten leistungsfähig in den Tag. Eine Nacht mit schlechtem Schlaf wird für gewöhnlich in der nächsten Nacht wieder ausgeglichen.
Manchen Menschen ist dieser wichtige Ausgleich kaum möglich: Sie leiden an einer chronischen Schlafstörung (Insomnie), die ärztlich behandelt werden sollte. Bei einem gestörten Schlaf-Wach-Rhythmus werden vermehrt Stresshormone ausgeschüttet, darunter Kortisol.
Das Stresshormon ist für die Regulation wichtiger Körperfunktionen zuständig, zum Beispiel für den Blutzuckerspiegel und das Immunsystem. Die vermehrte Ausschüttung von Stresshormonen begünstigt eine Insulinresistenz und kann eine Ursache für Diabetes sein.
Wie entsteht Diabetes Typ 2? Diabetes durch Stress
Bei Stress schlägt das Herz schneller, die Muskeln spannen sich an und die Durchblutung nimmt zu. Das Stresshormon Kortisol wird ausgeschüttet – erkennbar am gesteigerten Appetit auf Zucker.
Wer dieses Bedürfnis übermäßig stillt, weil er ständig „unter Strom“ steht, treibt seinen Blutzuckerspiegel in die Höhe. Die Folge: Ein zu hoher Kortisolspiegel kann Diabetes somit begünstigen bzw. eine vorhandene Zuckerkrankheit verschlimmern.
Wie entsteht Diabetes Typ 2? Diabetes durch Zucker
Diabetes Typ 2 ist vor allem eine ernährungsbedingte Krankheit. Diverse Studien belegen den indirekten Zusammenhang zwischen einem übermäßigen Zuckerkonsum und erhöhtem Diabetes-Risiko.
Das Stückchen Schokolade am Nachmittag können Sie selbstverständlich weiterhin genießen, denn Zucker führt nicht unmittelbar zu einer Diabetes-Erkrankung. Dennoch ist es sinnvoll, die Ernährung mit geeigneten Maßnahmen umzustellen, die das Risiko für Diabetes senken und die Symptome bei einer Erkrankung an Diabetes mellitus Typ 2 mindern können.
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass ausreichende körperliche Bewegung, eine ausgewogene Ernährung sowie geistige Forderung und Förderung das Risiko für Typ-2-Diabetes senken und gleichzeitig einer Demenzerkrankung vorbeugen.
Auslöser für Diabetes mellitus ist oft nicht der Zucker allein, sondern auch eine sehr fetthaltige Ernährung. Was man deshalb ebenfalls nicht vergessen sollte: Schokolade und andere Süßigkeiten enthalten nicht nur Zucker, sondern auch Fett. Eine kalorienreiche Ernährung, der Verzehr von großen Mengen zucker- und fetthaltiger Speisen kann zu Fettleibigkeit führen – und diese wiederum erhöht nachweislich das Diabetes-Risiko.
Häufige Fragen & Antworten
Neben einer erblichen Vorbelastung können ein ungesunder Lebensstil, Übergewicht, Stress und Schlafmangel als Risikofaktoren angesehen werden. Insbesondere eine sehr zuckerhaltige Ernährung gehört beim Diabetes Typ 2 zu den Ursachen und Risikofaktoren.
Typ-1-Diabetes ist eine Autoimmunkrankheit, bei der die körpereigenen Abwehrzellen des Immunsystems die insulinproduzierenden Beta-Zellen zerstören. Die Ursachen sind noch nicht genau geklärt. Eine erbliche Vorbelastung gilt jedoch als wahrscheinlich.
Ein hoher Zuckerkonsum zählt zu den häufigsten Auslösern für Diabetes mellitus Typ 2. Wenn der Körper über einen längeren Zeitraum viel Zucker und stark kohlenhydratreiche Lebensmittel zugeführt bekommt, reagieren die Körperzellen im Verlauf immer unempfindlicher auf das Insulin. Man spricht von einer Insulinresistenz.
Das Stresshormon Kortisol hat einen gesteigerten Appetit auf Zucker zur Folge. Kommen Sie diesem Verlangen regelmäßig nach, kann man durch Stress Diabetes bekommen. Achten Sie daher auch in Stresssituationen auf Ihre Ernährung und versuchen Sie den Zuckerkonsum so gering wie möglich zu halten.