Seit 2002 werden in Zusammenarbeit mit Ärzten und Krankenkassen Disease-Management-Programme (DMP) für chronisch Erkrankte angeboten. Ziel ist es, das Fortschreiten der Krankheit einzudämmen und Beschwerden zu verringern. Auf Grundlage strukturierter Behandlungsprogramme sollen Patienten mehr Lebensqualität erhalten und umfangreiches Hintergrundwissen rund um ihre Erkrankung erlangen.
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Um chronisch Erkrankten ein ganzheitliches Behandlungskonzept zu ermöglichen, wurden die Disease-Management-Programme (DMP) entwickelt.
- Diabetikern bietet ein solches Programm die Möglichkeit, sich gezielt mit der Krankheit auseinanderzusetzen, hilfreiche Tipps zur Alltagsbewältigung zu erhalten und somit mehr Lebensqualität zu erlangen.
- Gerade im Anfangsstadium eines Diabetes sollten Betroffene sich umfangreich über die Erkrankung informieren, damit sie gefährlichen Folgeerkrankungen gezielt entgegenwirken können.
- Teilnehmen an diesem Programm kann jeder Diabetiker, egal welcher Typ der Erkrankung vorliegt.
Welche Ziele verfolgt das DMP Diabetes?
Für eine erfolgreiche Diabetestherapie ist es wichtig, dass der Patient sich bestens mit der Erkrankung auskennt und dass für ihn ein umfangreiches und individuelles Behandlungskonzept ausgearbeitet wird. Das erfordert nicht nur eigene Motivation, sondern auch die optimale Zusammenarbeit aller Fachärzte und Einrichtungen, die einen Diabetiker betreuen.
Aus diesen Gründen wurde das DMP Diabetes entwickelt: Es soll den Patienten die beste Rundumversorgung gewährleisten und die Qualität der medizinischen Behandlung optimieren. Seminare und Schulungen wie Ernährungskurse oder Informationsabende zur selbstständigen Kontrolle und Auswertung des Blutzuckerspiegels vereinfachen den Umgang mit der Stoffwechselerkrankung.
Das oberste Ziel des DMP Diabetes ist es, die Lebensqualität der Patienten zu erhöhen, hilfreiche Tipps zur Alltagsbewältigung zur Verfügung zu stellen und mit strukturierten Behandlungsprogrammen das Fortschreiten des Diabetes und mögliche Folgeerkrankungen zu vermeiden. Gemeinsam mit dem koordinierenden Arzt wird zu Beginn des Programms der Therapieplan und -ablauf genau festgelegt. Begleiterkrankungen, das Alter der Patienten und das Krankheitsbild spielen dabei eine wichtige Rolle.
Wer kann an diesem Programm teilnehmen?
Allen Diabetespatienten ist die Teilnahme an einem DMP anzuraten, auch wenn sie nur leicht erkrankt sind oder erst ein Prädiabetes vorliegt. Ärztliche Untersuchungen in festen Intervallen, therapeutische Maßnahmen nach dem neuesten medizinischen Stand sowie Tipps, Beratungsangebote und weiterführende Informationen sind gerade im Anfangsstadium eines Diabetes wichtig, um Folgeerkrankungen zu vermeiden und den Blutzucker langfristig optimal einzustellen.
Die gesetzlichen Krankenkassen sind dazu verpflichtet, für chronisch Erkrankte Disease-Management-Programme anzubieten. Welche Ärzte an dem DMP Diabetes teilnehmen, erfahren Sie bei Ihrer Krankenkasse. Oder sprechen Sie Ihren Arzt direkt an. Gemeinsam mit ihm können Sie auch den Antrag bei der Krankenkasse stellen. Die entsprechenden Dokumente liegen Ihrem Arzt in der Regel vor.
Am DMP Diabetes können sowohl Typ-1-Diabetiker als auch Typ-2-Diabetiker teilnehmen. Beide Programme haben das Ziel, den Verlauf der Erkrankung positiv zu beeinflussen, sie unterscheiden sich jedoch in vielerlei Hinsicht.
DMP bei Diabetes Typ 1
Typ-1-Diabetiker leiden bereits als Kinder oder Jugendliche an der Stoffwechselstörung. Sie sind ihr Leben lang auf eine Insulintherapie angewiesen. In erster Linie basiert das DMP Diabetes für Typ-1-Patienten darauf, zu informieren, eine kontinuierliche Betreuung anzubieten und Behandlungsabläufe zu koordinieren. Die Vermeidung von Folgeerkrankungen wie der diabetischen Neuropathie oder von medizinischen Notfällen wie einer akuten Stoffwechselentgleisung stehen im Vordergrund.
Für Kinder und Jugendliche bis zum 18 Lebensjahr gibt es spezielle Behandlungsprogramme, die Selbstständigkeit und Eigenverantwortung thematisieren. Ebenso steht die psychosoziale Entwicklung im Fokus. Auch die Einbeziehung des engsten Familienkreises ist Teil des Programms.
DMP bei Diabetes Typ 2
Was früher eine Erkrankung des Alters war, betrifft heute zunehmend jüngere Menschen. Wenig Bewegung, falsche Ernährung und Übergewicht begünstigen Diabetes Typ 2. Das Ziel des DMP Diabetes ist es daher, Aufklärungsarbeit zu leisten, Ernährungspläne zu erstellen, zu einer Lebensstiländerung zu bewegen und dabei ein umfangreiches medizinisches Behandlungskonzept anzubieten.
Das Risiko für Folgeerkrankungen wie das diabetische Fußsyndrom, Sehbehinderungen, Niereninsuffizienz und Durchblutungsstörungen kann dadurch minimiert werden. Das Programm motiviert Patienten dazu, aktiv zu werden und mehr Eigenverantwortung für ihre Krankheit zu übernehmen.
Welche Vorteile hat das DMP Diabetes?
Wer an dem Disease-Management-Programm Diabetes teilnehmen möchte, verpflichtet sich innerhalb seines individuellen Behandlungsprogramms zu regelmäßigen Untersuchungsintervallen, Schulungen und Therapien. Die behandelnden Ärzte sind genau über den Ablauf informiert und sprechen alle Maßnahmen miteinander ab. Daher hat das DMP nur Vorteile.
Patienten werden mit der Erkrankung nicht allein gelassen, haben zu jeder Zeit einen Ansprechpartner und werden umfangreich zum Thema Diabetes informiert. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchleuchten Ihren Gesundheitszustand, um Folgeschäden frühzeitig zu erkennen. Zudem müssen Sie nicht selbst nach Fachärzten oder Klinken suchen, sondern werden auf Wunsch koordiniert. Wenn Sie rauchen, erhalten Sie Unterstützung, sich dieses Laster abzugewöhnen. Auch die Überprüfung der Medikamentenbehandlung ist Teil des DMP Diabetes.
Wenn Sie Interesse daran haben, an diesem Programm teilzunehmen, dann besprechen Sie die Einzelheiten mit Ihrem Hausarzt oder Diabetologen.Quellen