Diabetes wird meist im Rahmen einer Routineuntersuchung beim Hausarzt festgestellt. Aufschluss über eine Diabetes-Erkrankung geben bestimmte Blut- und Urinwerte. Die Diagnose Diabetes mellitus kann nur ein Arzt zuverlässig stellen; ein Diabetes-Selbsttest kann jedoch helfen, erste Warnsignale richtig zu deuten.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Der Diabetes-Test kontrolliert den Zuckergehalt des Blutes in nüchternem Zustand auf einen bestimmten Maximalwert hin. Überschreitet der Blutzuckergehalt diesen Wert, wird Diabetes diagnostiziert.
- Ein selbst durchgeführter Diabetes-Risikotest – etwa durch einen entsprechenden Online-Test – kann Aufschluss darüber geben, ob Sie zur Risikogruppe gehören oder ob wahrscheinlich eine Diabetes-Erkrankung vorliegt.
- Der Selbsttest bei Diabetes ersetzt nicht den Diabetes-Test beim Arzt.
- Um die Diagnose Diabetes sicher stellen zu können, werden neben den Blut- auch die Urinwerte überprüft.
- Eine Vorstufe des Diabetes, der sogenannte Prädiabetes, kann meist durch einen Oralen Glukosetoleranztest (oGTT) diagnostiziert werden.
Diabetes feststellen: Gewissheit gibt nur der Arzt
Ein ärztlicher Diabetes-Test kann feststellen, ob ein Patient an der sogenannten Zuckerkrankheit leidet. Dafür werden sowohl Blut als auch Urin untersucht, gegebenenfalls wird auch ein oraler Glukosetoleranztest (oGTT) durchgeführt. Diabetes-Selbsttests für den Heimgebrauch können eine erste Orientierung geben, wenn der Verdacht auf Diabetes besteht. Zur sicheren Diagnose von Diabetes mellitus ist jedoch immer ein Blutzuckertest beim Arzt erforderlich. Dieser überprüft bestimmte Werte im Blutplasma, dem flüssigen Anteil des Blutes. Liegt bei wiederholter Messung im Plasma des venösen Blutes eine Zuckerkonzentration von mehr als 126 mg/dl (7,0 mmol/l) vor, wird in der Regel die Diagnose Diabetes gestellt.
Was passiert bei einem Diabetes-Test?
Ein Besuch beim Hausarzt oder bei einem Facharzt für Innere Medizin und Endokrinologie (Diabetologe) ist für eine sichere Diabetes-Diagnose unverzichtbar. Die Basis für eine Reihe von Untersuchungen zur Diagnosestellung bilden ein ausführliches Vorgespräch und eine allgemeine körperliche Untersuchung.
- Bei der Bestimmung des Nüchternblutzuckers wird der Blutzuckerwert nach mindestens achtstündigem Verzicht auf Nahrung und kalorienhaltige Getränke kontrolliert.
- Mit einem Oralen Glukosetoleranztest (oGTT) kann der Glukosestoffwechsel exakter beurteilt werden. Er wird vor allem dann eingesetzt, wenn aufgrund latent erhöhter Nüchternblutzuckerwerte der Verdacht auf eine Vorstufe von Diabetes, der sogenannte Prädiabetes vorliegt.
- Auch ein Diabetes-Urintest gehört zu den Standarduntersuchungen beim Verdacht auf Diabetes. Im Normalfall ist kein oder kaum Zucker im Urin enthalten, da dieser bei der Blutfilterung durch die Niere zurückgehalten (resorbiert) wird. Wird bei der Urinuntersuchung jedoch ein Restbestand von Zucker im Urin festgestellt, weist das auf eine nicht mehr ausreichend gewährleistete Resorptionsfähigkeit der Nieren hin. Durch die enthaltene Glukose verfärbt sich das entsprechende Feld auf dem Diabetes-Teststreifen.
Typische Symptome einer Diabetes-Erkrankung
Diese Symptome weisen auf einen erhöhten Blutzucker hin und sind damit oft Vorboten einer Diabetes-Diagnose:
- Starker Juckreiz und Kribbeln der Haut
- Häufiges, sehr starkes Durstgefühl
- Ausgeprägter Harndrang
- Eingeschränktes Sehvermögen
- Vermehrte Müdigkeit
- Plötzlicher Gewichtsverlust
- Übelkeit und Erbrechen
Sollten Sie von diesen Symptomen betroffen sein, können Sie beispielsweise einen Diabetes-Selbsttest online durchführen, der Ihnen dabei hilft, Ihr Diabetesrisiko besser einzuschätzen. Darin werden Angaben zu Alter, Gewicht, Ernährung und Lebensweise sowie zu bestimmten Anzeichen gemacht, die auf Diabetes hindeuten könnten. Durch den Selbsttest können Sie ermitteln, ob bei Ihnen ein geringes, mittleres oder hohes Diabetesrisiko vorliegt und wie Sie weiter vorgehen sollten.
Blutzucker messen: So funktioniert der regelmäßige Diabetes-Test zu Hause
Die meisten Diabetes-Patienten kontrollieren ihre Blutzuckerwerte mehrmals im Laufe des Tages mithilfe eines speziellen Messgerätes. Es ist nur wenig größer als ein Handy, passt dadurch in nahezu jede Tasche und ist leicht zu bedienen. Vor der Messung wird mithilfe einer kleinen Lanzette ein Tropfen Blut aus der Fingerkuppe gewonnen und auf den Diabetes-Teststreifen aufgebracht. Dieser wird dann in das Blutzuckermessgerät eingeführt. Das Display des Messgeräts zeigt daraufhin den Blutzuckerwert innerhalb weniger Sekunden an.
- Der kleine Stich mit der Lanzette wird als kaum schmerzhaft empfunden und kann jederzeit und überall erfolgen.
- Zur schnellen und schmerzarmen Blutzuckermessung eignen sich die seitlichen Fingerspitzen am besten. Dort sind die Blutgefäße dichter und es sind weniger Schmerzrezeptoren vorhanden.
- Sie benötigen nach dem Diabetes-Test kein Pflaster. Sollte nach dem Aufbringen des Bluttropfens auf den Diabetes-Teststreifen ein weiterer Tropfen austreten, genügt es, die Fingerkuppe an einem Taschentuch abzuwischen.
Zusätzlich zum Messgerät, das zum Auslesen des Teststreifens benötigt wird, verwenden die meisten Diabetiker einen sogenannten Insulin-Pen. Er ähnelt einem dicken Kugelschreiber und hilft dabei, das entsprechend des gemessenen Blutzuckerwerts dosierte Insulin schnell und unkompliziert zu injizieren. Die meisten Diabetiker spritzen sich die nötige Menge Insulin in den Bauch oder den Oberschenkel. Korrekt ausgeführt, vergehen von der Messung bis zur Injektion nur wenige Minuten. Der Diabetes-Test stellt daher keinen großen Einschnitt in den Alltag der Betroffenen dar und kann so gut wie überall durchgeführt werden. Viele ziehen sich jedoch aus Gründen der Privatsphäre gerne zur Messung und Insulingabe zurück.