Die häufigsten Formen von Diabetes sind Typ-1- und Typ-2-Diabetes. Letzterer tritt vor allem im höherem Alter auf. Je nach Schwere der Erkrankung können bereits eine gesunde Lebensweise und regelmäßige Bewegung dazu beitragen, dass Sie trotz Diabetes kaum Einschränkungen im Alltag haben.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Die Stoffwechselerkrankung Diabetes Typ 2 ist alltagssprachlich auch als Altersdiabetes oder Alterszucker bekannt.
- Viele Diabetes-Erkrankungen entwickeln sich erst im Alter – mögliche Symptome wie übermäßige Müdigkeit nehmen Betroffene nur schleichend wahr.
- Eine ausgewogene Ernährung und Sport können einen positiven Einfluss auf den Verlauf der Diabetes-Typ-2-Erkrankung haben.
- Bei schwereren Formen benötigen Sie allerdings oft zusätzlich Medikamente oder Insulinspritzen.
- Eine regelmäßige Kontrolle beim Arzt ist wichtig – zum Beispiel, um die ideale Medikamentendosierung festzustellen.
Diabetes im Alter: Wie entsteht er?
Bei Diabetes handelt es sich um eine Stoffwechselerkrankung, bei der die Funktion des körpereigenen Hormons Insulin nicht mehr richtig funktioniert. Normalerweise produziert die Bauchspeicheldrüse Insulin und gibt dieses in die Blutbahn ab, sobald der Blutzuckerspiegel im Körper ansteigt – zum Beispiel nach einer Mahlzeit. In der Blutbahn angekommen ist Insulin dafür verantwortlich, dass verschiedene Körperzellen den Zucker im Blut zur Weiterverarbeitung aufnehmen können, etwa in den Muskeln.
Ist Insulin nun in seiner Wirkung eingeschränkt, ist der Körper nicht mehr in der Lage, den Zucker im Blut ausreichend zu verarbeiten. Folglich steigt der Blutzuckerspiegel an. Solch eine Hyperglykämie, also ein stark erhöhter Blutzuckerspiegel, ist typisch für Typ-2-Diabetiker. Die medizinische Bezeichnung dafür, dass das Insulin im Körper nicht mehr seine volle Wirkung entfalten kann, heißt Insulinresistenz.
Um die eingeschränkte Wirkung des Insulins auszugleichen, produziert die Bauchspeicheldrüse mehr Insulin. Zu Beginn eines Altersdiabetes bleibt die Erkrankung deshalb zumeist unbemerkt. In der Regel entwickelt sie sich schleichend und über viele Jahre. Die Bauchspeicheldrüse schafft es jedoch nicht, das Insulin-Defizit dauerhaft auszugleichen.
Häufig treten die ersten Symptome ab einem Alter von 40 Jahren auf. Ab 60 Jahren verdoppelt sich sogar die Anzahl der diagnostizierten Typ-2-Diabetiker. Wann sich ein Altersdiabetes beziehungsweise Diabetes Typ 2 zeigt, hängt stark von der Lebensweise und genetischen Veranlagung ab.
Altersdiabetes kann verschiedene Ursachen haben. Die häufigste ist eine unausgewogene Ernährungsweise, die zu Übergewicht führt, sowie mangelnde körperliche Betätigung. Auch Rauchen kann die Entstehung von Diabetes Typ 2 begünstigen. Darüber hinaus kann die Einnahme bestimmter Medikamente das Risiko für Typ-2-Diabetes erhöhen. Leiden mehrere Familienmitglieder an Diabetes, besteht häufig eine genetische Veranlagung, an Diabetes zu erkranken.
Typ-2-Diabetes ist die häufigste Form von Diabetes. Typ 1 kommt deutlich seltener vor, ist bereits angeboren, und die Symptome zeigen sich schon im Kindesalter.
Altersdiabetes: Mögliche Anzeichen
Zwar treten nicht bei jedem Diabetiker immer alle typischen Symptome auf, jedoch steht eines fest: Ist der Diabetes Typ 2 noch nicht als solcher diagnostiziert worden, sind die Blutzuckerwerte des Betroffenen stets erhöht. Auf Dauer kann sich das in folgenden Symptomen äußern:
- Starke Müdigkeit
- Übermäßig häufiges Wasserlassen
- Starker Durst
- Übelkeit und Schwindel
Extrem erhöhte Zuckerwerte können sogar bis zur Bewusstlosigkeit führen – auch als diabetisches Koma bekannt. Deshalb ist es wichtig, bei Verdacht auf Diabetes sofort einen Arzt aufzusuchen und von diesem eine Diagnose stellen zu lassen.
Bleibt der Diabetes unbehandelt, erhöht er das Risiko für Durchblutungsstörungen, Schäden der Augennetzhaut, Nerven- und Nierenschädigungen, einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall. Eine klassische Folge von Diabetes ist beispielsweise der sogenannte diabetische Fuß, in dem der Betroffene kaum noch Gefühl hat. Wunden am Fuß werden darum häufig erst sehr spät entdeckt, und aufgrund der schlechten Durchblutung ist die Wundheilung sehr langwierig.
Alterszucker bewusst entgegenwirken
Mit einem angepassten Lebensstil können Sie gezielt gegen Diabetes Typ 2 vorgehen. Dazu gehören vor allem eine ausgewogene Ernährungsweise, die Reduzierung von vorhandenem Übergewicht sowie regelmäßige sportliche Aktivität. Bei einem schwach ausgeprägten Diabetes kann die Umstellung des Lebensstils bereits zu großen Erfolgen führen. Stärker ausgeprägte Erkrankungen erfordern eine Behandlung mit Medikamenten oder Insulinspritzen. Ein gut behandelter Altersdiabetes und regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Arzt erhöhen die Lebensqualität Betroffener immens.