Mit dem Alter steigt auch das Risiko, an Diabetes zu erkranken. Vor allem Typ-2-Diabetes entwickelt sich in der Regel über einen langen Zeitraum, bleibt häufig viele Jahre unbemerkt und wird erst im höheren Alter offensichtlich. Aus diesem Grund ist der Typ 2 auch als Altersdiabetes bekannt. Und bei der Behandlung von Diabetes spielt die Ernährung eine entscheidende Rolle.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Bei der Behandlung eines Altersdiabetes ist es entscheidend, was Sie essen, wie viel davon und zu welchem Zeitpunkt.
- Eine professionelle Ernährungsberatung hilft Ihnen, Ihre Ernährung an den Diabetes anzupassen.
- In der Regel müssen sich Altersdiabetiker in ihrer Ernährung kaum einschränken. Für sie gelten dieselben Empfehlungen für eine ausgewogene Ernährungsweise, die auch für Nicht-Diabetiker gelten.
- Lediglich zucker- und kohlenhydratreiche Lebensmittel und Alkohol sollten Sie in geringeren Mengen konsumieren und Übergewicht sollten Sie reduzieren.
Ernährung bei Altersdiabetes: Worauf kommt es an?
Egal, ob Diabetiker oder nicht: Es ist für jeden Menschen ratsam, sich an einige goldene Regeln der Ernährung zu halten. Vor allem sollten Sie ausreichend pflanzliche Lebensmittel zu sich nehmen. Denn Obst und Gemüse enthalten eine Vielzahl an Nährstoffen, aber nur relativ wenig Kalorien. Essen Sie gern Nudeln oder Brot, sollten Sie auf die Vollkornvariante setzen, da diese schneller und länger sättigt.
Darüber hinaus sollten Sie auf die Art der Fette achten, die Sie zu sich nehmen. Ungesättigte Fettsäuren, wie sie Fisch, Avocado oder bestimmten Pflanzenöle und Nüsse enthalten, gelten als besonders gesund. Das gilt vor allem für mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die der menschliche Körper nicht selbst produzieren kann. Wertvolle Omega-3-Fettsäuren sind zum Beispiel in Lachs, Thunfisch oder Makrele enthalten.
Gesättigte Fettsäuren kann der Körper hingegen problemlos selbst herstellen. Sie brauchen diese deshalb nur in geringen Maßen über die Nahrung zu sich zu nehmen. Gesättigte Fettsäuren sind überwiegend in tierischen Lebensmitteln enthalten, also in Milchprodukten und Fleisch, aber auch in Backwaren, Süßigkeiten oder süßen Brotaufstrichen. In Maßen sind auch Lebensmittel mit gesättigten Fetten in Ordnung. Essen Sie beispielsweise gern Käse oder möchten auf Ihr Glas Milch nicht verzichten, empfiehlt es sich aber, auf die fettarme Variante zu setzen. So reduzieren Sie die Menge an gesättigten Fetten und profitieren gleichzeitig von den in Milchprodukten enthaltenen Mineralstoffen und Vitaminen.
Ebenfalls von großer Bedeutung ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Mindestens 1,5 Liter pro Tag gelten als Richtlinie. Generell sind Wasser und ungesüßte Tees die gesündesten Durstlöscher. Zudem sollten Sie bei einer auf Altersdiabetes abgestimmten Ernährung selten Alkohol trinken, am besten gar keinen. Ein Glas Bier oder Wein ist in der Regel kein Problem, solange Sie dazu ausreichend kohlenhydratreiche Nahrung zu sich nehmen. Empfohlen wird eine maximale Tagesmenge von zehn Gramm Alkohol bei Frauen und 20 Gramm Alkohol Männern.
Altersdiabetes: Einige Ernährungstipps
Mit einer Ernährungstherapie können Sie gerade bei leichteren Formen von Diabetes viel erreichen. Unter Umständen ist sogar die Einnahme bestimmter Medikamente oder das Spritzen von Insulin nicht mehr oder nur noch selten notwendig. Folgende Tipps können Ihnen helfen, Ihre Ernährung bestmöglich auf den Altersdiabetes beziehungsweise Diabetes Typ 2 abzustimmen:
- Unterstützung vom Profi: Stellen Sie gemeinsam mit Ihrem behandelnden Arzt oder einem Ernährungsberater einen auf den Altersdiabetes abgestimmten Ernährungsplan zusammen. Dieser gibt Ihnen Orientierung bei der Auswahl der Lebensmittel.
- Auf Abwechslung setzen: Essen Sie ausgewogen und gestalten Sie Ihre Mahlzeiten vielseitig. Eine gesunde, für Diabetiker geeignete Ernährungsweise muss nicht einseitig und langweilig sein.
- Inhaltsstoffe überprüfen: Klären Sie vor dem Verzehr neuer Lebensmittel die Inhaltsstoffe ab. Spritzen Sie regelmäßige Insulin, sollten Sie die Menge der Kohlenhydrate in Ihrer Nahrung immer auf Ihre Insulindosis abstimmen.
- Mahlzeiten gut verteilen: Überlegen Sie sich feste Zeiten für Ihre Mahlzeiten, um Ihre Blutzuckerwerte möglichst konstant im Normalbereich zu halten. An Ihre Mahlzeiten passen Sie auch Zeitpunkt und Dosierung Ihrer Medikamente an.
- Blutzuckerwerte kontrollieren: Messen Sie (mehrmals) täglich Ihre Blutzuckerwerte mit einem speziellen Blutzuckermessgerät, um eine Über- oder Unterzuckerung zu vermeiden. Sollten die Blutzuckerwerte dennoch deutlich unter den Normalwert sinken, kann etwas Traubenzucker Abhilfe schaffen.
- Regelmäßig bewegen: Zusätzlich zu einer ausgewogenen Ernährung ist regelmäßige Bewegung äußerst wichtig, um ein Übergewicht zu verhindern oder zu reduzieren. Denn das Risiko, an Diabetes zu erkranken, ist bei übergewichtigen Menschen deutlich höher.
- Auf Vorkochen setzen: Sofern es Ihnen möglich ist, sollten Sie Ihr Essen für den Tag immer vorbereiten. Auf diese Weise müssen Sie unterwegs nicht auf ungesunde Fertigprodukte zurückgreifen, die Ihre Blutzuckerwerte nach oben treiben. Verwenden Sie beim Kochen so wenig Zucker und Salz wie möglich. Beide Zutaten gelten als appetitanregend und verleiten dazu, mehr als nötig zu essen.
- Hilfsmittel nutzen: Für Diabetes Typ 2 beziehungsweise Altersdiabetes gibt es eine Vielzahl an praktischen Ernährungstabellen, die Ihnen dabei helfen, die Inhaltsstoffe vieler Lebensmittel zu überprüfen und die richtige Auswahl zu treffen.
- Regelmäßige Check-ups: Feste Kontrolltermine beim Arzt sind wichtig, um zu überprüfen, ob für Ihre individuelle Ausprägung des Altersdiabetes eine Umstellung der Ernährung ausreicht oder ob eine medikamentöse Behandlung erforderlich ist.
Quellen