Diabetes-Symptome: Daran erkennen Sie, ob eine Diabetes-Erkrankung vorliegt
Müdigkeit, starker Harndrang oder vermehrtes Durstgefühl: Dauerhaft erhöhte Blutzuckerwerte können bei Diabetes-Betroffenen verschiedene Symptome auslösen. Zudem kann es zu unterschiedlichen Spätfolgen kommen, die von einer falschen oder unzureichenden Behandlung oder einer zu späten Diagnose der Erkrankung herrühren.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Bei Diabetes Typ 1 treten die Symptome unerwartet und plötzlich auf.
- Die Symptome bei Typ-2-Diabetes sind oft unspezifisch, weswegen die Erkrankung oft erst Jahre nach ihrem Ausbruch erkannt wird.
- Akute Diabetes-Symptome treten vor allem dann auf, wenn der Stoffwechsel entgleist und die Blutzuckerwerte zu hoch sind.
- Durch einen erhöhten Blutzuckerspiegel kommt es zu starken Veränderungen im Wasser- und Mineralhaushalt – starker Harndrang und ein vermehrtes Durstgefühl sind die Folge.
- Langfristige Symptome von Diabetes sind u. a. irreversible Nerven- und Gefäßschäden. Sie treten vor allem dann auf, wenn die Blutzuckerwerte langfristig erhöht sind bzw. der Blutzuckerspiegel nicht gut eingestellt ist.
Diabetes-Merkmale richtig erkennen: Das sind die Symptome bei Diabetes
Bei Diabetes mellitus handelt es sich um eine krankhafte Störung des Zuckerstoffwechsels. Betroffene leiden infolge eines Insulinmangels bzw. einer Insulinresistenz unter einem dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegel. Mit der Zeit schädigt diese sogenannte Hyperglykämie Zellen, Gefäße und Organe. Wie bei allen chronischen Erkrankungen ist es daher umso wichtiger, die Symptome von Diabetes frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Die Merkmale von Diabetes Typ 1
Typ-1-Diabetes tritt vor allem bei jüngeren Menschen auf, weswegen er auch juveniler Diabetes genannt wird. Meist macht sich die Erkrankung, die auf einem irreversiblen Versagen der Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse beruht, plötzlich und ohne Vorankündigung bemerkbar. Zu den größtenteils abrupt einsetzenden Symptomen gehören:
- Schwächegefühl
- Leistungsminderung
- Müdigkeit
- Schwindel
- Häufiges Wasserlassen
- Ungewollter Gewichtsverlust
Die Merkmale von Diabetes Typ 2
Typ-2-Diabetes wird meist bei einer Routineuntersuchung beim Hausarzt entdeckt. Der Beginn der Stoffwechselerkrankung, die oft erst im fortgeschritteneren Lebensalter auftritt, ist schleichend und die Symptome sind oft unspezifisch.
Die fehlenden Symptome im Anfangsstadium der Erkrankung sind auch ein Grund dafür, dass Diabetes Typ 2 oft erst acht bis zehn Jahre nach dem Ausbruch der Erkrankung diagnostiziert wird.
- Häufig klagen Typ-2-Diabetiker mit unerkanntem Diabetes über Abgeschlagenheit und vermehrte Müdigkeit.
- Die Infektionsanfälligkeit ist erhöht.
- Meist liegen bei der Diagnose eines Typ-2-Diabetes bereits diabetische Folgeerkrankungen vor.
- „Klassische“ Diabetes-Symptome wie häufiges Wasserlassen oder starkes Durstgefühl treten nur dann auf, wenn es infolge der Insulinresistenz bereits zu einer verstärkt auftretenden Hyperglykämie, also einem häufigen Ausschlag der Blutzuckerwerte nach oben kommt.
Typische Merkmale für Diabetes und ihre Ursachen
Diese Übersicht zeigt die Ursachen, die hinter den Symptomen von Diabetes stehen:
- Durch die bei einer unbehandelten Diabetes-Erkrankung dauerhaft erhöhten Blutzuckerwerte wird über die Nieren vermehrt Zucker mit dem Urin ausgeschieden (Glukosurie).
- Durch die physikalische Eigenschaft von Zucker, Wasser zu binden, kommt es bei den Betroffenen vermehrt zur Ausscheidung großer Harnmengen (Polyurie). Vor allem in der Nacht müssen Diabetiker häufig zur Toilette. Der Urin ist meist klar und nur leicht gelb gefärbt.
- Der starke Harndrang und der latente Flüssigkeitsmangel lösen bei Diabetes-Patienten ein anhaltendes Durstgefühl aus: Der Organismus versucht, den Flüssigkeitsverlust durch vermehrtes Trinken auszugleichen. Doch selbst, wenn die Betroffenen viel trinken, lässt sich der Durst häufig nicht stillen.
- Durch das verstärkte Ausscheiden lebenswichtiger Mineralien kommt es bei einem unbehandelten Diabetes vermehrt zu Müdigkeit und Leistungsschwäche. Zwar ist im Blut von Diabetikern viel energiereiche Glukose vorhanden, doch diese kann durch den bestehenden Insulinmangel bzw. die Resistenz gegen das Stoffwechselhormon nicht in die Zellen gelangen, um dort verwertet zu werden.
- Da Glukose vor allem für die Gehirnfunktionen benötigt wird, führt ein Glukosemangel bei unerkanntem Diabetes zu Konzentrationsschwäche, Sehstörungen, Müdigkeit bis hin zu Bewusstseinsstörungen oder -verlust.
- Durch Blutzuckerschwankungen kann die Augenlinse aufquellen, was wiederum zur Folge hat, dass die optische Brechkraft und damit die Sehschärfe bei Diabetes-Betroffenen beeinträchtigt wird.
- Durch den vermehrten Flüssigkeitsverlust infolge der erhöhten Harnausscheidung kommt es bei Diabetikern häufig zu Juckreiz und sehr trockener Haut. Verantwortlich dafür können aber auch Stresshormone wie Kortisol oder Adrenalin sein, die von der Nebenniere ausgeschüttet werden, wenn der Blutzuckerspiegel sehr niedrig oder sehr hoch ist.
Langfristige Symptome von Diabetes
Zu späten Diabetes-Symptomen kommt es vor allem bei einer falschen Einstellung des Blutzuckers oder bei Blutzuckerwerten, die häufig oder latent zu hoch liegen.
Sie sind für eine irreversible Schädigung von Blutgefäßen und Nerven verantwortlich, was wiederum schwerwiegende Folgen für verschiedene Organsysteme und Körperfunktionen haben kann.
Folgende Symptome gehören zu den langfristigen Merkmalen von Diabetes:
- Nervenschäden (Polyneuropathie)
- Schädigung der Blutgefäße (Angiopathie)
- Durchblutungsstörungen
- Herz-Kreislauf-Beschwerden
- Neurologische Ausfallerscheinungen
- Beeinträchtigung des Sehvermögens, Sehstörungen und (zeitweiser) Sehkraftverlust bis hin zur Erblindung
- Schlechte Wundheilung
- Infektionsanfälligkeit
- Diabetischer Fuß
Quellen
- Focus
- Wormer, Eberhard J (2017): Diabetes. Kompakt-Ratgeber: Symptome und Ursachen – Testverfahren und Therapien – Wirksame Selbsthilfemaßnahmen. Murnau am Staffelsee: Mankau Verlag.