Für einen ausgeglichenen Blutzuckerspiegel ist die richtige Ernährung entscheidend. Dies gilt nicht nur für Menschen mit Diabetes, sondern für jeden, der auf seine Gesundheit achten möchte. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Lebensmittel auf natürliche Weise dazu beitragen können, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren.
Ein hoher Blutzuckerspiegel kann nicht nur für Menschen mit Diabetes, sondern auch für alle anderen negative Auswirkungen haben, darunter Abgeschlagenheit, Konzentrationsschwäche und Müdigkeit. Daher ist es wichtig, bewusst auf die Ernährung zu achten und Lebensmittel zu wählen, die den Blutzuckerspiegel ausbalancieren.
Knoblauch – der natürliche Blutzuckersenker
Knoblauch ist nicht nur für kulinarische Genüsse ein wahrer Helfer in ihrer Küche, sondern auch für die Gesundheit. Dieses Gewürz hat positive Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel, indem es ihn senkt und die Umwandlung von Nahrung in Fett reduziert. Die im Knoblauch enthaltenen Substanzen tragen zudem dazu bei, den Cholesterinspiegel zu verbessern, insbesondere das schädliche LDL-Cholesterin.1 Die regelmäßige Einnahme von Knoblauch kann somit nicht nur das Diabetesrisiko, sondern auch das für Herzerkrankungen reduzieren. Eine Studie zeigt, dass ein regelmäßiger Konsum von Knoblauch nachweislich den Blutzuckerspiegel senken kann.2
Linsen – für eine langsame Insulinausschüttung
Linsen und andere Hülsenfrüchte werden langsam verdaut, wodurch der Insulinspiegel nicht so schnell ansteigt wie bei zuckerhaltigen Getränken oder bestimmten Beilagen. Wählen sie Linsen, statt Reis oder Kartoffeln und senken sie so ihren Blutzucker um bis zu 35 Prozent, das belegt auch eine kanadische Studie.3
Der Ersatz von Reis oder Kartoffeln durch Linsen kann den Blutzucker um bis zu 35 Prozent senken. Zusätzlich fördern die eiweißreichen Linsen die Produktion von kurzkettigen Fettsäuren, die eine bestehende Blutzuckererhöhung reduzieren können.
Zimt – der Gewürzhelfer
Zimt hat einen nachgewiesenen Blutzuckersenkenden Effekt4, da es den Zellen hilft, Zucker schneller aufzunehmen.5 Dieses vielseitige Gewürz kann nicht nur zur Weihnachtszeit, sondern auch in verschiedenen Mahlzeiten, einschließlich herzhaften Fleischgerichten in der indischen Küche, verwendet werden. Auch ihr Frühstück können sie damit verfeinern.6
Eine Metaanalyse, veröffentlicht in der Fachzeitschrift „Annals of Family Medicine“, untersuchte zehn verschiedene Studien. Die Ergebnisse dieser Analyse legen nahe, dass der regelmäßige Verzehr von Zimt zu einer „statistisch signifikanten“ Reduktion von Glukose, Gesamtcholesterin, LDL-Cholesterin und Triglyceriden führen kann. Darüber hinaus wurde eine Erhöhung des „guten“ HDL-Cholesterins festgestellt.7
Ein zusätzlicher Helfer
Der Alltag mit Diabetes kann jedoch auch manchmal sehr stressig sein und auch wenn eine gesunde Ernährung sehr wichtig ist, gibt es weitere Mittel wie sie ihren Blutzuckerspiegel kontrollieren können. Und das Beste daran? Sie erhalten es rezeptfrei in der Apotheke ihrer Wahl.
Um unangenehme Folgeerkrankung zu vermeiden, ist es außerdem von entscheidender Bedeutung, auf eine ausreichende Versorgung mit Vitamin B1 (Thiamin) zu achten. Dieses lebenswichtige Vitamin spielt eine zentrale Rolle im menschlichen Körper und unterstützt maßgeblich die gesunde Funktion des Nervensystems. Vitamin B1 kann aufgrund seiner wasserlöslichen Beschaffenheit nur bedingt vom Körper gespeichert werden. Allerdings ist es an vielen wichtigen körpereigenen Prozessen beteiligt, weshalb es wichtig ist, kontinuierlich auf eine ausreichende Versorgung zu achten, um Folgeerkrankungen wie der Polyneuropathie präventiv entgegenzuwirken.
Die pflanzlichen Tropfen von Glycowohl sind eine natürliche Hilfe bei Diabetes. Hierbei handelt es sich um ein pflanzliches Arzneimittel für Diabetiker, welches einen hochkonzentrierten Extrakt des Jambulbaums enthält.8 Es wurde festgestellt, dass mit den Extrakten des Jambulbaums als Zusatztherapie bei Metformin-Patienten der Blutzuckerspiegel innerhalb von 13 Wochen um bis zu 24 % gesenkt werden kann.9
Oftmals sind insbesondere Diabetiker von einem Vitamin B12 Mangel betroffen. Das lässt sich darauf zurückführen, dass Metformin das am häufigsten verschriebene Diabetesmedikament weltweit ist. Eine wissenschaftliche Studie aus dem Jahr 2019 hat gezeigt, dass ca. 6-30% der Metformin Verwender unter einem Vitamin B12 Mangel leiden können.10 Vitamin B12 ist ein wichtiges Vitamin, welches an der Blutbildung, Zellteilung und am Energiestoffwechsel beteiligt ist. Es trägt zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung bei. Sollte es Ihnen schwerfallen dieses Vitamin in ihre Ernährung aufzunehmen, können Sie in Betracht ziehen auf ein Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin B12 zurückzugreifen. Dadurch können sie ihre tägliche Dosis an Vitamin B12 sicherstellen und kraftvoll durch den Tag kommen.
Extra vergines Olivenöl – ein Klassiker aus der mediterranen Küche
Studien11 belegen den senkenden Effekt des Blutzuckers von extra verginem Olivenöl. Ähnlich wie Knoblauch trägt es zur Senkung des schädlichen LDL-Cholesterins bei. Das Öl besteht zu etwa 70 Prozent aus ungesättigten, gesunden Fettsäuren und ist reich an Antioxidantien, was es zu einem gesunden Begleiter in der Ernährung macht.
Grünes Gemüse – gesunder Allrounder
Grünes Blattgemüse wie Spinat und Grünkohl liefert nur eine geringe Menge Zucker, dazu aber reichlich Pflanzenfasern, die besonders sättigend sind. Mit kaum Kalorien und Kohlenhydraten tragen diese Gemüsesorten dazu bei, den Blutzuckerspiegel zu regulieren und das Risiko für Diabetes zu minimieren. Zudem sind sie reich an Vitamin C, Calcium, Magnesium und Ballaststoffen. Forschende des Diabetes Research Center der University of Leicester haben sechs Studien zu Obst und Gemüse ausgewertet und dabei herausgefunden, dass bereits 106 Gramm grünes Blattgemüse pro Tag die Gefahr von Typ 2 Diabetes um 14 Prozent senken können.12
Insgesamt kann eine bewusste Ernährung mit diesen Lebensmitteln einen positiven Einfluss auf den Blutzuckerspiegel haben. Integrieren Sie diese gesunden Optionen in Ihren Speiseplan, um nicht nur Ihr allgemeines Wohlbefinden zu fördern, sondern auch langfristig die Gesundheit Ihres Herz-Kreislauf-Systems zu unterstützen. Um ihre Ernährung zu ergänzen, lassen Sie sich beraten, welche Nahrungsergänzungsmittel für Sie in Betracht kommen könnten.
Quellen
- Knoblauch: Geliebt und gehasst | Apotheken Umschau (apotheken-umschau.de) ↩︎
- Bayan L, Koulivand PH, Gorji A. Garlic: a review of potential therapeutic effects. Avicenna J Phytomed. 2014 Jan;4(1):1-14. PMID: 25050296; PMCID: PMC4103721. ↩︎
- Moravek, D., Duncan, A. M., VanderSluis, L. B., Turkstra, S. J., Rogers, E. J., Wilson, J. M., … & Ramdath, D. D. (2018). Carbohydrate replacement of rice or potato with lentils reduces the postprandial glycemic response in healthy adults in an acute, randomized, crossover trial. The Journal of nutrition, 148(4). ↩︎
- Klammer C, Schindler K, Bugl R, Plazek D, Vötter M, Kirchner T, Martino C, Klammer-Martin J, Brix J, Dämon S, Hoppichler F, Kautzky-Willer A, Kruschitz R, Toplak H, Clodi M, Ludvik B. Ernährungsempfehlungen für Menschen mit Diabetes (Update 2023) [Nutrition for diabetic patients (Update 2023)]. Wien Klin Wochenschr. 2023 Jan;135(Suppl 1):62-77. German. doi: 10.1007/s00508-023-02170-y. Epub 2023 Apr 20. PMID: 37101026; PMCID: PMC10133079. ↩︎
- vgl. Mathew, Sindhu; Abraham, Emilia T.: Studies on the antioxidant activities of cinnamon (Cinnamomum verum) bark extracts, through various in vitro models, in: Food Chemistry, 94/4: 520-528, März 2006, ScienceDirect ;vgl. Shishehbor, Farideh; Safar, Mahnaz Rezaeyan; Rajaei, Elham; Haghighizadeh, Mohammad Hosein: Cinnamon Consumption Improves Clinical Symptoms and Inflammatory Markers in Women With Rheumatoid Arthritis, in: Journal of the American College of Nutrition, 37/8: 685-690, Mai 2018, Taylor & Francis Online ↩︎
- Koppikar, Soumya J.; Choudhari, Amit S.; Suryavanshi, Snehal A. et al.: Aqueous Cinnamon Extract (ACE-c) from the bark of Cinnamomum cassia causes apoptosis in human cervical cancer cell line (SiHa) through loss of mitochondrial membrane potential, in: BMC Cancer, 10: 210, Mai 2010, PMC ↩︎
- Allen RW, Schwartzman E, Baker WL, Coleman CI, Phung OJ. Cinnamon use in type 2 diabetes: an updated systematic review and meta-analysis. Ann Fam Med. 2013 Sep-Oct;11(5):452-9. doi: 10.1370/afm.1517. PMID: 24019277; PMCID: PMC3767714. ↩︎
- Jambulbaum – Glycowohl ↩︎
- V. Vikrant et al., J. Ethnopharmacol., 76 (2001), H. Syama et al., J Food Process Preserv., 42 (2018) ↩︎
- Kim J, Ahn CW, Fang S, Lee HS, Park JS. Association between metformin dose and vitamin B12 deficiency in patients with type 2 diabetes. Medicine (Baltimore). 2019 Nov;98(46):e17918. doi: 10.1097/MD.0000000000017918. PMID: 31725641; PMCID: PMC6867725. ↩︎
- Klammer C, Schindler K, Bugl R, Plazek D, Vötter M, Kirchner T, Martino C, Klammer-Martin J, Brix J, Dämon S, Hoppichler F, Kautzky-Willer A, Kruschitz R, Toplak H, Clodi M, Ludvik B. Ernährungsempfehlungen für Menschen mit Diabetes (Update 2023) [Nutrition for diabetic patients (Update 2023)]. Wien Klin Wochenschr. 2023 Jan;135(Suppl 1):62-77. German. doi: 10.1007/s00508-023-02170-y. Epub 2023 Apr 20. PMID: 37101026; PMCID: PMC10133079.;
vgl. Salas-Salvadó J, Bulló M, Estruch R, Ros E, Covas MI, Ibarrola-Jurado N, Corella D, Arós F, Gómez-Gracia E, Ruiz-Gutiérrez V, Romaguera D, Lapetra J, Lamuela-Raventós RM, Serra-Majem L, Pintó X, Basora J, Muñoz MA, Sorlí JV, Martínez-González MA. Prevention of diabetes with Mediterranean diets: a subgroup analysis of a randomized trial. Ann Intern Med. 2014 Jan 7;160(1):1-10. doi: 10.7326/M13-1725. Erratum in: Ann Intern Med. 2018 Aug 21;169(4):271-272. PMID: 24573661. ↩︎ - Carter P, Gray L J, Troughton J, Khunti K, Davies M J. Fruit and vegetable intake and incidence of type 2 diabetes mellitus: systematic review and meta-analysis BMJ 2010; 341 :c4229 doi:10.1136/bmj.c4229 ↩︎
Weitere Quellen:
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Bielefeld, J. (2010): Der Gewürz-Kompass. München.
Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): Neue Erkenntnisse zu Cumarin in Zimt Stellungnahme Nr. 036/2012 des BfR vom 27. September 2012 (Abruf: 8.4.2020), BfR.
Cleveland Clinic: Can Taking Cinnamon Supplements Lower Your Blood Sugar?, (Abruf: 07.02.2024), Cleveland Clinic.
Hlebowicz, Joanna; Darwiche, Gassan; Björgell, Ola; Almér, Lars-Olof: Effect of cinnamon on postprandial blood glucose, gastric emptying, and satiety in healthy subjects, in: The American Journal of Clinical Nutrition, 85/6: 1552–1556, Juni 2007, Oxford University Press.
Khan, Alam; Safdar, Mahpara; Ali Khan, Mohammad Muzaffar et al.: Cinnamon Improves Glucose and Lipids of People With Type 2 Diabetes, in: Diabetes Care, 26(12): 3215-8, Dezember 2003, American Diabetes Association.
Nildem Kizilaslan & Nihal Zekiye Erdem: The Effect of Different Amounts of Cinnamon Consumption on Blood Glucose in Healthy Adult Individuals; in: International Journal of Food Science, (veröffentlicht: 04.03.2019), International Journal of Food Science.
Robert W. Allen, Emmanuelle Schwartzman, William L. Baker, Craig I. Coleman, Olivia J. Phung: Cinnamon Use in Type 2 Diabetes: An Updated Systematic Review and Meta-Analysis; in: Annals of Family Medicine, (veröffentlicht: 2013, 11(5): 452–459), Annals of Family Medicine.
Stanke Lea (2023): Zimt – Inhaltsstoffe, Wirkungen und Anwendung unter: Zimt – Inhaltsstoffe, Wirkungen und Anwendung – Heilpraxis (heilpraxisnet.de).
Staber Daniela: So gesund ist Knoblauch Nährwerte und Wirkung im Überblick, 9.Dezember.2019, unter: So gesund ist Knoblauch: Nährwerte und Wirkung im Überblick – Utopia.de.
Gesund leben: Sieben Lebensmittel senken Ihren Blutzuckerspiegel – FOCUS online