Broteinheiten, Insulineinheiten, Korrekturfaktor (KF-Faktor): Eine Insulinbehandlung stabilisiert zwar den Blutzuckerwert, sie sorgt aber auch für Kopfzerbrechen und einiges an Rechnerei. Doch keine Sorge – den Korrekturfaktor bei Diabetes selbst zu berechnen, ist gar nicht so schwer.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Der Korrekturfaktor hilft dabei, Ihren Blutzuckerspiegel zu stabilisieren, wenn die Blutzuckerwerte nach oben oder unten ausschlagen.
- Üblicherweise liegt der KF-Faktor zwischen 20 und 60 mg/dl – er variiert je nach individueller Insulinempfindlichkeit und Tageszeit.
- Der Arzt legt anfangs Ihren individuellen Korrekturfaktor für den Diabetes fest. Sie sollten diesen regelmäßig kontrollieren und neu berechnen.
Korrekturfaktor bei Diabetes: Was ist das und wozu brauchen Sie ihn?
Den Korrekturfaktor, kurz KF-Faktor, brauchen Diabetiker zur schnellen Korrektur bei einem zu hohen oder zu niedrigen Blutzuckerspiegel. Er definiert den Wert, um den die Glucosekonzentration pro zusätzlich gespritzter Insulineinheit gesenkt oder erhöht werden kann. Dieser Wert liegt zwischen 20 und 60 mg/dl: Er variiert je nach Tageszeit und individueller Disposition.
Üblicherweise legt der Arzt bzw. der Diabetologe den individuellen Korrekturfaktor fest, oft in Zusammenarbeit mit Ihnen – Sie kennen Ihre Blutzuckerwerte aufgrund regelmäßiger Messungen schließlich am besten. Zudem bestimmt er, wann eine Blutzuckerkorrektur erfolgen soll. Meist ist dies ab einem Blutzuckerwert zwischen 120 und 150 mg/dl der Fall.
Beispiel:
Ihr Arzt ermittelt eine Korrekturzahl von 40 mg/dl. Das bedeutet, dass Ihr Blutzucker durch eine zusätzlich gespritzte Insulineinheit um 40 mg/dl sinkt.
Häufig angewandt wird der Korrekturfaktor im Rahmen der intensivierten konventionellen Insulintherapie (ICT), welche die gängige Insulintherapie bei Typ-1-Diabetikern(Link auf den noch nicht veröffentlichten Text Diabetes Typ 1-Behandlung) ist. Vor den Mahlzeiten wird kurzwirkendes Bolus-Insulin gespritzt, jeweils angepasst an die Kohlenhydratmenge der Mahlzeit. Eine Korrekturdosis ist unter anderem dann nötig, wenn die Blutzuckerwerte zwei bis vier Stunden nach einer Hauptmahlzeit noch immer deutlich über dem Zielwert liegen. Dies kann passieren, wenn Sie die Kohlenhydratmenge einer Mahlzeit falsch geschätzt oder die Insulininjektion vor dem Essen vergessen haben.
Die Formel zur Blutzuckerstabilisierung mit dem Korrekturfaktor für Diabetes
Die gute Nachricht: Wenn Ihr Blutzucker verrücktspielt, kann die richtige Dosis Korrekturinsulin Ihren Glucosespiegel wieder ins Gleichgewicht bringen. Mit dem vom Arzt festgelegten Diabetes-Korrekturfaktor ist die Berechnung des benötigten Korrekturinsulins relativ einfach – und zwar mithilfe dieser Formel:
(Aktueller Blutzuckerwert – Zielwert) : Korrekturfaktor = Einheiten Korrekturinsulin
Mit einem Beispiel lässt sich diese Formel erklären: Ihr aktueller Blutzuckerwert ist erhöht und beträgt 200 mg/dl. Ihr Zielwert liegt bei 100 mg/dl, Ihr Korrekturfaktor bei 50 mg/dl. Zunächst ermitteln Sie die Differenz zwischen IST-Blutzuckerwert und SOLL-Blutzuckerwert. Sie beträgt in diesem Fall 100 mg/dl, um diesen Wert sollte Ihr Glucosespiegel also gesenkt werden. Dann dividieren Sie die Differenz von 100 mg/dl durch die Korrekturzahl 50 mg/dl:
(200 mg/dl – 100 mg/dl) : 50mg/dl = 2 Insulineinheiten
Sie sollten sich also zwei Einheiten Korrekturinsulin spritzen.
Diese Formel funktioniert auch im Falle eines zu niedrigen Blutzuckerwerts. Liegt dieser zum Beispiel bei 80 mg/dl und Ihr Zielwert bei 120 mg/dl, teilen Sie die Differenz 40 mg/dl durch Ihren Korrekturfaktor. Angenommen, dieser beträgt 30 mg/dl, dann ergibt 40 mg/dl geteilt durch 30 mg/dl 1,3 Insulineinheiten. Diese spritzen Sie bei einem zu niedrigen Blutzuckerwert natürlich nicht zusätzlich, sondern weniger.
Tipp: Ein Blutzuckermessgerät mit Bolus-Rechner nimmt Ihnen einiges an Rechnerei ab: Es schlägt bei zu hohen Werten automatisch die erforderliche zusätzliche Insulinmenge vor, bei zu niedrigen entsprechend die zu reduzierende Menge.
Korrekturfaktor bei Diabetes berechnen: So ermitteln Sie ihn selbst
Der von Ihrem Arzt ermittelte Korrekturfaktor ist keine feste Größe, denn Ihre Insulinempfindlichkeit kann sich im Laufe der Zeit verändern. Dies muss nicht immer der Arzt überprüfen – Sie können Ihren aktuellen Diabetes-Korrekturfaktor auch selbst berechnen. Pluspunkt: Durch die Selbsttests gewinnen Sie mehr Sicherheit im Umgang mit Ihrer Erkrankung.
Achten Sie beim Selbsttest darauf, dass Sie vier Stunden vor der Blutzuckermessung nichts mehr essen und Ihre Basaldosis/-rate korrekt ist. Wenn Sie nicht auf einen Moment warten wollen, in dem Ihre Blutzuckerwerte zu hoch sind, können Sie Ihren Blutzucker künstlich mit Traubenzucker anheben.
Als Beispiel nehmen wir an, Ihr aktueller Wert liegt bei 230 mg/dl, Ihr Zielwert bei 100 mg/dl und Ihr Korrekturfaktor bei 30 mg/dl. Dementsprechend sollte der Blutzucker um 130 mg/dl gesenkt werden. Dass hierfür 4,3 Insulineinheiten zusätzlich benötigt werden, ermitteln Sie wieder mit der bekannten Formel:
(230 mg/dl – 100 mg/dl) : 30mg/dl = 4,3 Insulineinheiten
Überprüfen Sie nach circa drei Stunden, ob die 4,3 Insulineinheiten Ihren Blutzucker auf den gewünschten Zielwert von 100 mg/dl gesenkt haben. Ist dies der Fall, stimmt der Korrekturfaktor von 30 mg/dl noch. Liegt er jedoch beispielsweise bei 70 mg/dl, sollte der KF-Faktor neu berechnet werden. Dazu wird die Differenz zwischen den Blutzuckerwerten vor und nach der Gabe der 4,3 Insulineinheiten ermittelt und durch die verabreichten Insulineinheiten dividiert:
(230 mg/dl – 70 mg/dl) : 4,3 = 37,21 KF
Ihr aktueller Korrekturfaktor liegt also nicht mehr bei 30 mg/dl, sondern bei 37 mg/dl. Passen Sie ihn an, um sich nicht dem Risiko einer Unterzuckerung auszusetzen, und überprüfen Sie ihn fortan regelmäßig.
Übung macht den Meister: Den Korrekturfaktor für Diabetes zu berechnen, ist gar nicht so schwer!
Glycowohl: Pflichttext & 1) 2) 3)
1) V. Vikrant et al., J.Ethnopharmacol.,76 (2001), H. Syama et al., J Food Process Preserv., 42 (2018) 2) S. Mandal et al., Methods Find.Exp.Clin.Pharmacol.,30 (2008) 3) Vorstufe / Vorstadium des Diabetes mellitus
Pflichttext: Glycowohl®. Wirkstoffe: Syzygium cumini Urtinktur. Anwendungsgebiete: Die Anwendungsgebiete leiten sich von den homöopathischen Arzneibildern ab. Dazu gehört: Verwendung als Zusatzmittel bei Zuckerkrankheit. Enthält 70 Vol.-% Alkohol. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in ihrer Apotheker. Heilpflanzenwohl GmbH • Helmholtzstraße 2-9 • 10587 Berlin.