Mit dem Langzeitzuckerwert, also dem HbA1c-Wert, wird der durchschnittliche Blutzuckerwert der letzten acht bis zwölf Wochen gemessen. Ärzte beobachten den Langzeitblutzucker, um Rückschlüsse auf den Verlauf der Diabetes-Erkrankung ziehen und den Behandlungserfolg kontrollieren zu können.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Langzeitzucker ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für den HbA1c-Wert – dem durchschnittlichen Blutzuckerwert der letzten acht bis zwölf Wochen.
- Der Wert gibt den Anteil des verzuckerten Hämoglobins im Blut an. Hämoglobin gilt praktisch als „Langzeitgedächtnis“ des Blutzuckers, da es nicht von den täglichen Blutzuckerschwankungen beeinflusst wird.
- Der Langzeitblutzucker-Wert gibt Aufschluss über den Verlauf und den Behandlungserfolg der Diabetes-Erkrankung.
- Gesunde Menschen haben einen Langzeitzuckerwert von vier bis sechs Prozent.
- Ein hoher Langzeitzuckerwert weist darauf hin, dass der Blutzucker nicht richtig eingestellt ist bzw. die bisherige Behandlung überdacht werden sollte.
Definition: Was bedeutet der Langzeitzuckerwert?
Der Begriff „Langzeitblutzucker“, auch als Blutzuckergedächtnis bekannt, ist die umgangssprachliche Bezeichnung für glykiertes Hämoglobin, kurz HbA1c. Hämoglobin ist der Stoff, der das Blut rot färbt und Sauerstoff in die Körperzellen transportiert. Sowohl bei gesunden Menschen als auch bei Diabetikern sammeln sich auf dem Hämoglobin Zuckermoleküle an und „verzuckern“ somit den Blutfarbstoff. Es entsteht glykiertes Hämoglobin.
Während der Zucker sich unter normalen Umständen jedoch wieder vom roten Blutfarbstoff löst, setzt er sich bei Diabetikern langfristig dort fest. Das ermöglicht es, einen Zucker-Langzeitwert zu ermitteln, der von den täglichen Blutzuckerschwankungen nicht betroffen ist. Der rote Blutfarbstoff dient somit als Art Langzeitgedächtnis des Blutzuckers, das Aufschluss über den Verlauf des Diabetes mellitus gibt und so eine Einschätzung des Behandlungserfolgs ermöglicht.
Wie wird Langzeitblutzucker gemessen?
Glykiertes Hämoglobin hält sich durchschnittlich etwa 120 Tage im Körper, bevor es vom Organismus abgebaut und durch neues Hämoglobin ersetzt wird. Der Langzeitzucker kann somit in einem Zeitraum von etwa acht bis zwölf Wochen ermittelt werden, bevor der rote Blutfarbstoff sich erneuert.
Um zu ermitteln, wie viel glykiertes Hämoglobin sich im Blut befindet, wird eine Blutprobe entnommen und in einem Laborautomat untersucht. Ursprünglich wurde der dabei ermittelte HbA1c-Wert in Prozent angegeben. 2010 einigten sich Mediziner weltweit darauf, die Maßeinheit Millimol pro Mol zu verwenden. Aktuell sind aber noch beide Maßeinheiten zulässig, wenn auch die Prozentangabe an Bedeutung verliert.
Wichtig bei der Messung des Blutzuckerlangzeitwerts ist, dass der Arzt die Analysen stets im selben Institut durchführen lässt, da die Ergebnisse je nach Messmethode und Labor recht unterschiedlich ausfallen können. Orientiert er sich jedoch an den Normwerten der jeweiligen Methode, kann er die Ergebnisse richtig beurteilen.
Wann Sie Zucker haben – den Langzeitwert richtig deuten
Ein erhöhter HbA1c-Wert lässt auf einen schlecht eingestellten Blutzucker schließen und geht mit allerlei Risiken einher, zum Beispiel Nierenversagen, Herz-Kreislauf-Krankheiten oder Nerven- und Augenschäden.
Daher ist es wichtig, die Werte richtig einzuschätzen, um den HbA1c-Wert schnell senken zu können. Allerdings gibt es für den Langzeitzuckerwert keine Tabelle, die für alle gleichermaßen gilt. Vielmehr sollten Diabetiker zusammen mit ihrem Arzt festlegen, welcher Wert für sie noch in Ordnung ist und wie er zu erreichen ist. Alle drei Monate sollten Menschen mit Diabetes ihren Langzeitwert messen lassen und ihn im Diabetes-Tagebuch festhalten, um den Verlauf der Zuckerkrankheit im Überblick zu behalten. Zur groben Orientierung gilt:
- Gesunde Menschen haben einen Langzeitzuckerwert von vier bis sechs Prozent, dieser Wert entspricht dem Anteil der mit Zucker belegten Hämoglobin-Moleküle im Blut.
- Liegt der HbA1c-Wert bei Diabetikern zwischen 6,5 und 7,5 Prozent (48 bis 58 mmol/mol), ist der Blutzucker gut eingestellt.
- Bei älteren Menschen kommen häufig auch Werte bis 8,0 Prozent vor. Das ist noch im Akzeptanzbereich, solange die Werte nicht ständig über acht Prozent liegen.
Langzeitzucker zu hoch – was tun?
Ein dauerhaft erhöhter Langzeitwert des Zuckers weist darauf hin, dass Ihr Blutzucker schlecht eingestellt ist. Womöglich ist Ihre Ernährung nicht auf Ihre Diabetes-Medikamente abgestimmt oder Sie spritzen zu wenig Insulin. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber, ob Ihre Behandlung eventuell angepasst werden muss.
Unter Umständen können andere Krankheiten, Medikamente oder Alkohol den HbA1c-Wert verfälschen. Beispielsweise wurde nachgewiesen, dass Acetylsalicylsäure, besser bekannt als Aspirin, genauso wie Alkohol die Messergebnisse des Langzeitblutzuckers beeinflusst. Auch Nierenschwäche und Gelbsucht beeinflussen den HbA1c-Wert. Ein kritischer Langzeitzuckerwert ist somit immer ein Anlass für eine gründliche ärztliche Untersuchung.
Quellen
- Stern.de
- Nedder, Karl-Heinz (2002): Diabetes im Alter. Informationen für Senioren. Stuttgart: Trias. Unter: https://books.google.de/books?id=l1k8cfc37PcC&pg=PA33&dq=langzeitzuckerwert&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjfy_i3kbDmAhWWi1wKHR9fDAUQ6AEIMTAB#v=onepage&q=langzeitzuckerwert&f=false
Glycowohl: Pflichttext & 1) 2) 3)
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Pflichttext: Glycowohl®. Wirkstoffe: Syzygium cumini Urtinktur. Anwendungsgebiete: Die Anwendungsgebiete leiten sich von den homöopathischen Arzneibildern ab. Dazu gehört: Verwendung als Zusatzmittel bei Zuckerkrankheit. Enthält 70 Vol.-% Alkohol. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in ihrer Apotheker. Heilpflanzenwohl GmbH • Helmholtzstraße 2-9 • 10587 Berlin.